Discipleship and Diversity

Am Mittwoch waren Hendrik und ich bei einem Mitarbeitertag in Birmingham. Thema war „Discipleship and Diversity“. Es ging also hauptsächlich um Christen und Muslime in einem Land, was alles passieren kann und wie man möglichst gut mit den unterschiedlichen Kulturen usw. umgeht. Der Referent selber ist ein Youth Worker in Birmingham und macht in seiner Kirche regelmäßig Treffen zwischen jungen Muslimen und Christen. Dabei sprechen sie über ihren Glauben und auch über die unterschiedlichen Kulturen. Ziemlich beeindruckend, ein Mann vom Fach also.

Er begann mit einigen Fragen: 1. Ihr plant ein evangelistisches Event in der Kirche und du ermutigst deine Jugendlichen dazu ihre Freunde einzuladen. Ein Jugendlicher frägt dich, ob er auch seine muslimischen Freunde einladen kann, was antwortest du? 2. Ein Jugendlicher kommt zu dir und frägt dich, ob es wohl in Ordnung sei mit seinem besten Freund zu einem Event in die Moschee mit zu gehen, was antwortest du? – Der Referent sprach noch über viel andere Dinge, alle sehr herausfordernd und ziemlich relevant hier in der Gegend. Wir haben außerdem auch über die Kultur gesprochen, die ganze Sache mit der Familienehre und wieso das dann so ein großes Problem ist, wenn ein Muslime zum Christentum konvertiert. Sehr interessant alles. Wir haben außerdem auch ziemlich interessante Leute getroffen – z.B. ein Pastor, der früher Muslime war und so zu dem Ganzen noch seine persönliche Geschichte erzählen konnte.

Es gibt hier viel zu lernen für mich – Dinge, die mir in Deutschland überhaupt nie bewusst waren. Ich fange jetzt auch erst richtig an die ganze muslimische Kultur zu verstehen und meine Vorurteile, die ich hauptsächlich von den türkischen Leuten in Deutschland habe, aus dem Weg zu räumen.

Letzten Sonntag hatten wir einen Gottesdienst mit allen Altersgruppen zusammen (normalerweise gibt’s noch zwei Gruppen während des Gottesdienstes für Kinder und Jugendliche). Wir haben uns die Kirche selbst mal genauer angeschaut. Mir wurde dann erst richtig bewusst, dass eine anglikanische Kirche irgendwie doch ziemlich unterschiedlich zu einer evangelischen bzw. katholischen Kirche ist. Es gibt viele verschiedene Symbole. Besonders hat mir dabei das Alpha und Omega am Altar gefallen. Da hat man irgendwie schön symbolisch jeden Gottesdienst vor Augen, dass Gott der Anfang und das Ende aller Dinge ist. Und ein Tipp von mir: Wenn ihr das nächste Mal in einer Kirche seid, schaut euch mal genauer um, da gibt’s viele Dinge zu entdecken. Das Gebäude an für sich kann schon viel ausdrücken, selbst wenn der Gottesdienst vielleicht langweilig ist. Man muss immer daran denken, dass Kirchen zu einer Zeit gebaut wurden, als nicht jeder lesen konnte, weshalb man versuchte viele Dinge in Bildern und Symbolen auszudrücken.

Ich gehe jetzt auch jeden Dienstag in die 6. Klasse in der Grundschule hier. Dabei kann ich die Kinder ganz gut in ihrer eigenständigen Arbeit unterstützen; ich sitze jetzt meistens mit an einem Gruppentisch mit den Schülern, die ziemliche Probleme mit dem Lernen haben. Diese Woche war ich ziemlich schockiert als ich entdeckte, dass eines der Mädels kein bisschen lesen kann! Also es gibt hier viele Möglichkeiten zu helfen.

Gesegnete Woche euch allen

Julia