Wieder zurück in Sheffield, ging es für mich natürlich gleich wieder los. Montag morgen Englischkurs, bei dem ich feststellte, dass viele Leute hier falsche Angaben auf ihren Ausweisen haben. Wie? Naja, da gibt es zum Beispiel eine Frau, die ist gerade 23 geworden, aber auf ihrem Ausweis steht 1978 als Geburtsjahr? Sehr komisch alles, aber passierte halt als sie vor ein paar Jahren nach England kam. Bei ihr hat es ja nicht so viele Auswirkungen, aber es gibt auch ein Kind in der 5. Klasse hier, das mindestens 15 ist oder so, aber halt in die 5. Klasse muss, weil er offiziell sozusagen erst 10 ist. Bescheuert irgendwie, aber naja…

Gestern haben wir mit den Kindern Dinge für den Vatertag gebastelt, der ist in England nämlich erst nächste Woche am Sonntag. Total spaßig das ganze. Am Wichtigsten waren dabei die Karten (was ich überhaupt nicht verstehen kann). Aber in England sind Karten zum Geburtstag und zu Weihnachten und allem anderen, fast wichtiger als Geschenke (so kommt es mir zumindest vor ;-), ohne Karte geht einfach nichts). Außerdem machten wir auch T-Shirts für die Väter. Mit Kartoffelstempeln „Super Dad“ oder „Best Dad in the world“ und Handabdrücke aufstempeln, das macht Spaß, bringt viel Lachen und eine große Sauerei in jedes Gemeindehaus :-D.

Heute hatten wir eine bilinguale Taufe im Gottesdienst. Ein Mädchen dessen Eltern aus Burma geflüchtet sind, wurde getauft und da die Paten und die Familie nicht alle gut Englisch sprechen konnten, wurde eben alles übersetzt. Sehr rührend auch, als die Oma des Täuflings erzählte wie sehr sie sich wünschen würde, dass ihr Mann hier wäre, der ist jedoch noch in einem Flüchtlingslager und wartet auf die Anerkennung der UN damit er auch nach England kommen kann. Seit 9 Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen! Unglaublich. Es war ein sehr schöner Gottesdienst und im Anschluss gab es Mittagessen im hinteren Teil der Kirche. Die Familie hatte gekocht, es gab Nudeln und Reis mit Gemüse, Frühlingsrollen und sonstige asiatische Leckereien. Auch einen Nachtisch gab es, sah aus wie Milchreis mit Mais und Erbsen (ich hab natürlich den Namen wieder vergessen). Das war eine Erfahrung für manch einer der traditionellen Briten so etwas zu probieren. Es hat aber auf jeden Fall gut geschmeckt, nur etwas ungewöhnlich ;-).

Heute Mittag im Jugendkreis hatten wir einen leckeren Schokoladenkuchen, selbst gebacken, um den Geburtstag der Kirche zu feiern, Pfingsten ;-).Und: alle waren sehr aufgeregt, denn in ein paar Wochen geht es auf Soul Survivour, ein nationales Camp für Jugendliche hier. Ich werd auch dabei sein, sozusagen als Abschluss meines Praktikums, das wird bestimmt schön :-).

Viele Grüße

Julia