Der Anfang dieser Woche war sozusagen eine Anknüpfung ans BISS. Denn am Montag Abend war ein Mitarbeitertreffen mit Mitarbeiter aus ganz Sheffield bei dem Rachel Gardner zu Gast war. Ihr habt wahrscheinlich noch nie etwas von ihr gehört, aber sie ist in England vor allem wegen einem Fernsehprogramm namens „Romance Academy“ bekannt.

Das Ganze entstand aus einer christlichen Jugendgruppe in London bei dem sich 5 bis 10 Mädchen mit Rachel als Mitarbeiterin dazu verpflichtet hatten 12 Wochen kein Sex zu haben. Und das haben sie dann eben mehr oder weniger in ein Fernsehprogramm verwandelt. An diesem Abend sprach sie über die Sexualisierung der heutigen Zeit und was für eine Auswirkung das auf Jugendliche hat. Ich sag euch eines diese Frau hat echt viel Erfahrungen mit Jugendlichen. Im Anschluss gab es auch eine Diskussion bei der wir feststellen konnten, dass viele Kirchen damit Probleme haben offen über Sex zu reden, es wird oft über kein Sex vor der Ehe gepredigt oder diskutiert, aber nie über Sex an für sich. Etwas, dass vor allem für Jugendliche schwierig ist, denn was man nicht weiß, denkt man sich aus oder probiert man aus. Also an alle: Macht Sex zum Thema, denn es ist doch sowieso allgegenwärtig in unserem Alltag!

Am Dienstag traf ich mich mit einer Mutter aus der Kirche, denn wir hatten ein Training für Eltern vorbereitet und sie hatte es ein paar Mal verpasst, also hieß es sozusagen nachholen. Das Ganze entwickelte sich zu einem sehr interessanten Vormittag, denn sie kommt aus der Ukraine und ihr Mann aus dem Jemen. Sie haben sich in Russland kennen gelernt und leben jetzt in England. Was da alles auf sich trifft: unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Relegionen. Relativ einfache Fragen an Eltern werden da schon ziemlich kompliziert. Die beiden Söhne im Grundschulalter feiern christliche und muslimische Feiertage und gehen auch in die Kirche und ab und zu zur Moschee. Zu Hause wird grundsätzlich russisch, arabisch oder englisch gesprochen, denn die Kinder beherrschen alle diese Sprachen (sehr beeindruckend!). Es kann dann aber auch sein, dass die Mutter nicht versteht was der Vater zu den Kindern auf arabisch sagt, weil ihres nicht so gut ist. Also ziemlich verwirrt alles. Außerdem konnte man da wieder einmal die arabische Gastfreundschaft kennenlernen, natürlich bekam ich von der Frau schon etwas zu trinken angeboten usw. ganz normal eben. Aber als der Mann von der Nachtschicht nach Hause kam, hat er mir einen „richtigen“ Tee gemacht (stärkster Tee den ich je in meinem Leben getrunken habe!!!) und ein Snadwich mit Marmelade hab ich auch bekommen. Abschlagen konnte ich das Ganze natürlich nicht :-). Und obwohl die Frau nicht aus Deutschland sondern der Ukraine ist, gibt es doch viele Gemeinsamkeiten in den Erfahrungen, die wir hier in England machen; Brot gibt es kein gescheites ;-) und die Menschen sind nicht sehr direkt, immer darauf bedacht höflich zu sein und man braucht sehr viel Zeit bis man den Leuten näher kommen darf.

Am Freitag Abend haben wir in der Jugendgruppe einen Lego-Wettstreit gehabt, wer kann den größten Turm bauen? Wer kann die längste Brücke bauen? Und vieles mehr. Für Lego ist man halt nie zu alt :-D.

Heute Mittag im Jugendkreis gings darum Jesus in alle Bereiche im Leben einzubeziehen. Und einige der Dinge die gesagt wurden, entfachten eine heiße Diskussion um das Thema Klamotten kaufen, wo sie her kommen und unter welchen Bedingungen sie produziert wurden, sollte uns das als Christen interessieren? Es war echt beeindruckend über was sich die Jugendlichen alles Gedanken machen.

Viele Grüße

Julia