Eid Mubārak!
Am letzten Dienstag war es ziemlich komisch als ich in die Schule hier kam. Normalerweise seh ich schon auf dem Weg dorthin viele Schüler, dieses Mal irgendwie nicht. Als ich in das Klassenzimmer kam, meinte der Lehrer nur heute wird nicht so viel gemacht, es werden wahrscheinlich nur 5 Kinder kommen.
Ich dachte natürlich erst einmal aha, wieso das, einfach so inmitten vom Schuljahr. Er erklärte mir dann, dass diese Woche Eid ist. Eid? Ich bin hier ja schon über Postkarten mit ‚Eid Mubārak’ usw. gestoßen und Hendrik hat mich dann damals auch aufgeklärt was es damit auf sich hat. Aber ich wusste nicht, dass die muslimischen Kinder dann nicht in die Schule müssen.
Eid sind einige festliche Tage, die Muslime nach dem Fastenmonat Ramadan begehen. Es gibt das ganze zweimal, dieses Jahr Anfang September und Ende November. Die Festlichkeiten bestehen hauptsächlich im Gang zur Moschee, d.h. viel beten und im gemeinsamen Essen mit Familie und Nachbarn. Und deshalb kommen die Kinder auch nicht in di Schule, sie bekommen alle 2 bis 3 Tage frei. Und was machen die restlichen Schüler? Die kommen trotzdem und spielen Spiele oder schauen Filme an. Also der letzte Dienstag war nicht sehr aufregend für mich, aber trotzdem interessant. Letzendlich waren es 7 Kinder in der Klasse. In der Schule insgesamt 42 (normalerweise 256 Schüler). Aber nur um das richtig zu stellen, das ist nicht in ganz England so. Es geschieht eben nur in Schulen, in denen es viele Muslime gibt.
Am Freitag haben wir in der Jugendgruppe Weihnachtskarten mit buntem Sand gebastelt. Es war ne riesen Sauerei, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Und es sind wunderschöne Karten dabei entstanden.
Diesen Samstag war ich dann mit einigen Jugendlichen von unserer Kirche bei einem Event namens „Redefine“ in einer anderen Kirche in Sheffield. Es war sehr interessant, wir sprachen viel über Mission. Wie man seine Schule oder seine Stadt, also Sheffield, verändern und von Jesus erzählen kann. Nachmittags sind wir dann in das Stadtzentrum gegangen und haben Schokoriegel und andere Dinge verteilt. Es war eine sehr gute Erfahrung, auch zu sehen wie manche Leute darauf reagieren. Viele sind misstrauisch, sie denken man will ihnen irgendwas andrehen, das abgelaufen ist oder ihnen Geld aus der Tasche ziehen. Aber viele Menschen freuen sich auch einfach und es entsteht eine gute Basis für ein Gespräch.
Viele Grüße aus Sheffield
Julia